Oktoberfest und Besuch in Partnerstadt: Radeberger Spielleute unterwegs in Bayern

Veröffentlicht von Tom Thiele am

Hinter den Radeberger Spielleuten liegt ein aufregendes Wochenende. Für das Münchner Oktoberfest reisten sie von Freitag bis Sonntag nach Bayern. Neben einer Erkundung des Münchner Olympiastadions spielten sie auch ein Konzert in Radebergs Partnerstadt Garching. Am Sonntag nahmen sie am Trachten- und Schützenzug des Münchner Oktoberfestes teil und tauchten am Ende selbst in das bunte Festzelt- Treiben auf der Wiesn ein.

Mittendrin im bunten Wiesn- Treiben: Der Spielmannszug Radeberg auf der Münchner Theresienwiese.

Übernachtung in Musikschule Garching

Bis Sonntag verweilten die Radeberger Spielleute in Garching, wo sie herzlich von der städtischen Musikschule empfangen wurden. Holger Hochmuth, der Leiter der Musikschule, stellte nicht nur seine Räume zur Verfügung. Vielmehr kümmerte er sich mit seinem Team auch um das Frühstück für die 55 mitgereisten Musiker. Diese fanden im Konzertsaal unter dem Dach der Musikschule Platz zum Schlafen. Die Anreise erfolgte in einem Reisebus und einem zusätzlichen Kleinbus, der die großen Instrumente wie Pauken, Lyren und Zusatzinstrumente nach München transportierte.

Erkundung der Bayern- Metropole

Am Samstagvormittag hatten die Spielleute die Gelegenheit, die Stadt München zu besichtigen. Gemeinsam ging es zunächst mit der U- Bahn ins Olympiastadion. Von Garching aus fuhr die Bahn etwa zwanzig Minuten bis zum Olympiapark. Neben einem Gruppenfoto erkundeten die Musiker hier auch das 1973 für die Olympischen Sommerspiele erbaute Sportgelände. Anschließend standen auch die klassischen Münchner Touristen- Hotspots wie Marienplatz, Frauenkirche, Residenzschloss und Hofbräuhaus auf dem Programm. Diese wurden von den Radebergern individuell besucht. Da am frühen Abend die letzte Stellprobe in Uniform vor dem Umzug zum Münchner Oktoberfest anstand, ging es gegen 16 Uhr zurück nach Garching.

Mit der Erkundung des Olympiastadions begann der Sonnabend in München.

Musikalischer Gruß an die Partnerstadt Garching

Am Sonnabend um 17 Uhr gab die Radeberger Delegation ein Konzert in ihrer Partnerstadt Garching, das am Maibaumplatz stattfand. Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann hielt bei der Eröffnung des Konzerts eine Ansprache und überreichte allen Musikern aus Radeberg ein Gastgeschenk. Da die örtliche Feuerwehr kürzlich ihr 150-jähriges Jubiläum feierte, erhielten die Radeberger Musiker einen Bierkrug mit dem Logo der Stadt und der Feuerwehr. Im Gegenzug überreichten die Radeberger eine Laterne mit der Silhouette der Stadt und dem Vereinslogo. Ein musikalischer Höhepunkt des Konzerts war die letzte öffentliche Präsentation ihres aktuellen Kürtitels „Disney Travel“, eines Arrangements berühmter Filmmelodien. In der kommenden Saison wird ein neuer Titel einstudiert.

Zum letzten Mal auf öffentlicher Bühne: Der Kürtitel „Disney Travel“.

Mitglieder für langjährige Treue ausgezeichnet

Im würdigen Rahmen von größeren Vereinsfahrten oder Auftritten finden regelmäßig auch Auszeichnungen der langjährigen Mitglieder statt. Eine besondere Auszeichnung erhielt in diesem Jahr der Vorsitzende des Fördervereins Thomas Frenzel: Seit nunmehr 50 Jahren ist er Mitglied des Spielmannszuges Radeberg. Aber auch Auszeichnungen für 10, 20 und 30 Jahre Mitgliedschaft wurden in Garching verliehen. Die Auszeichnungen wurden von einer vereinsintern Ordenskommission übernommen. Den Abend ließen die Spielleute aus Radeberg im örtlichen Biergarten, dem „Garchinger Augustiner“ ausklingen.

Zeitig aufstehen für den Trachten- und Schützenzug

Am Sonntag begann der Tag bereits um 6 Uhr mit dem Kofferpacken in der Musikschule Garching und dem Beladen des Busses. Um 7:45 Uhr erfolgte die Abfahrt ins Münchner Zentrum, um rechtzeitig im Stellbereich des Münchner Oktoberfestes zu sein. Dort erhielt die Uniform der Spielleute den letzten Schliff, die Koppel, Uniformröcke und auch die Tschakos, also die Kopfbedeckungen der Spielleute, wurden sorgfältig überprüft.

Die Mühe zahlte sich aus: Mit knapp 10.000 Teilnehmern stürzten sich die Radeberger Spielleute ins Trachtengetümmel, begleitet von Zuschauern in traditioneller bayerischer Kleidung am Straßenrand. Mit sonnigem Wetter und Temperaturen von bis zu 27 Grad zeigte sich Bayerns Spätsommer von seiner besten Seite und lockte tausende Besucher in die Münchner Innenstadt. Der Einzug auf die Theresienwiese (Wiesn) war der Höhepunkt des sieben Kilometer langen Umzuges.

Angekommen im Stellbereich: Die Radeberger Spielleute starteten im Bild 18.

Ab ins bunte Festzelt- Treiben der Wiesn

Auch das ist eine feste Wiesn- Tradition: Die Tischreservierung im Festzelt für alle Umzugsteilnehmer. Natürlich ließen es sich die Radeberger Spielleute nicht nehmen, musikalisch auf die Wiesn einzukehren. Mit dem Titel „Trompeten- Echo“ sorgten sie für die passende Partystimmung. Gedankt wurde es den Radebergern von den zahlreichen anderen Gästen sowie Musik- und Traditionsvereinen, die sich ebenfalls im Armbrustschützenzelt versammelten. Traditionell wartete auf die Umzugsteilnehmer eine Maß und ein halbes Hendl, bevor sie die Gelegenheit nutzten, mit den anderen Vereinen zu feiern und das Oktoberfest selbst zu erkunden. Für das ereignisreiche Wochenende hätte es keinen besseren Ausklang geben können.

Erste München- Reise vor genau 20 Jahren

Für den Radeberger Spielmannszug ist die Teilnahme am größten Volksfest der Welt und am bayrischen Brauchtum ein wiederholter Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Eine Zulassung am traditionsreichen Event ist nämlich keineswegs selbstverständlich. Ausschlaggebend war die historische Montur der Radeberger, eine Uniform des Sächsischen Infanterieregiments „Prinz Friedrich August“ aus der Zeit um 1810. Inmitten der knapp 10.000 Teilnehmer des Trachten- und Schützenzuges waren sie als einzige Formation aus Sachsen dabei.

Vor genau 20 Jahren, also im Jahr 2003, nahmen die Radeberger Spielleute das erste Mal am weltberühmten Umzug teil. Seitdem konnten sie bereits zum fünften Mal am Oktoberfest teilnehmen. Und sicherlich wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sich die Radeberger auf den Weg nach München machen.


Zum Bericht des MDR SACHSEN (16. September 2023)


Zum Bericht der Sächsischen Zeitung (18. September 2023)


RADIO LAUSITZ (18. September 2023)


LAUSITZWELLE (21. September 2023) 


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