200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig
Der Erwachsenenspielmannszug des Radeberger Sportvereins e.V. nahm am vergangenen Wochenende an den Gedenkveranstaltungen zum 200-jährigen Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig teil. Bereits am Freitag reisten die Spielleute nach Leipzig um für ein Gemeinschaftskonzert mit Orchestern aus Polen und Tschechien zu proben. Am Abend konnten die über 50 mitgereisten Vereinsmitglieder eine Lichtshow am Völkerschlachtdenkmal genießen und standen einem interessierten Publikum Rede und Antwort – so nah kommen die Zuschauer den historisch korrekt Uniformierten schließlich selten! Die historische, grün-weiße Uniform, die die Radeberger Spielleute zu Ihrem Markenzeichen entwickelt haben, wurde vom sächsischen Infanterieregiment Prinz Friedrich August in der Zeit um 1810 getragen und passt also historisch genau in diese Zeit.
Mit 6000 Darstellern bei der Gefechtsnachstellung
Diese Kleidung und natürlich die klassische Marschmusik öffneten den Radebergern auch am folgenden Sonnabend die Tore zu außergewöhnlichen Veranstaltungen. Bei der Einweihung eines Denkmals am Originalschauplatz des Hauptquartiers der napoleonischen Truppen in Rötha südlich von Leipzig konnten die Spielleute den Nachfahren von Generälen der Völkerschlacht, den Schlossbesitzern der durch Kampfhandlungen verwüsteten Herrschaftshäusern und weiteren hochkaratigen Ehrengästen Ihre musikalische Klasse präsentieren. Ein ebenso erinnerungswürdiger Auftritt folgte im Biwak am Torhaus Dölitz. Dort konnte gemeinsam mit Orchestern aus Tschechien und Polen ein Gemeinschaftskonzert von über zwei Stunden Länge vor über 1000 begeisterten Zuschauern gestaltetet werden. Gemeinsam mit den Darstellern der historischen Truppen, modern Reenactors genannt, die das Leben um die Schlachten herum in den weitläufigen Biwaks erlebbar machen, wurde dann am Abend gefeiert und manche Erinnerung an vergangene Zusammentreffen gepflegt und neue Kontakte für zukünftige Veranstaltungen geknüpft! Die Gefechtsnachstellungen auf den Wiesen Markleebergs mit über 6000 Uniformierten konnten die Mitglieder des Radeberger Spielmannszugs hautnah erleben.
Saisonhighlight für die Spielleute
„Mittendrin statt nur dabei“ lautet die Devise an diesem Sonntag, denn auch hier war die Uniform die Eintrittskarte zum Gefechtsfeld. Die Aufmärsche der Soldaten aus vielen Nationen Europas, der Kanonendonner, beeindruckende Szenen mit galoppierender Kavallerie und langwierigen Geländekämpfen, zum Ende sogar brennende Häuser und überfüllte Lazarette waren Eindrücke, die den Mitgereisten und auch den vielen tausend Zuschauern in Erinnerung bleiben werden. Ein Wochenende voller musikalischer und geschichtlicher Höhepunkte ist nun als Highlight der Saison in die Vereinsgeschichte der Radeberger Spielleuten eingegangen, so wird aus Geschichte neue Geschichte – und der Kreislauf geht weiter!