Radeberger Spielmannszug auf Spuren Napoleons beim Jahrestag der Völkerschlacht
Am Wochenende begaben sich die Radeberger Spielleute wieder auf die Spuren Napoleons. Beim 210. Jahrestag der Leipziger Völkerschlacht spielten sie über den gesamten Sonnabend verteilt mehrere Konzerte und waren auch bei einer historischen Nachstellung zu sehen.
Hintergrund: Jahrestag der Völkerschlacht in Leipzig
Vom 16. bis zum 19. Oktober fand die Völkerschlacht bei Leipzig statt. Sie führte zum Sieg der verbündeten europäischen Truppen gegen die französische Armee unter Napoleon Bonaparte. Dies hatte große Auswirkungen auf die weitere Entwicklung Europas. Mit über 600.000 Teilnehmern gilt die Völkerschlacht unter vielen Historikern als die größte Schlacht der Weltgeschichte.
Heute erinnert nicht nur das monumentale Völkerschlachtdenkmal an das historische Ereignis. Auch Gedenkveranstaltungen und Nachstellungen haben sich zur festen Tradition etabliert. Organisiert werden diese vom Verband Völkerschlacht bei Leipzig e.V.. Der ist auch für die Pflege von Museen und Gedenkstätten verantwortlich. Die letzte Großveranstaltung gab es 2013. Damals reisten 50 Radeberger Spielleute zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht. Mehr als 6.000 Darsteller in historischen Uniformen, so genannte Reenactors, beteiligten sich damals an einer Nachstellung des Gefechts. Mit Orchestern aus Tschechien und Polen traten die Radeberger bei einer internationalen Marschparade auf und auch an der Lichtershow vor dem Völkerschlachtdenkmal nahmen sie teil.
Drei Auftritte an historischen Schauplätzen
Ganz so groß wurde der 210. Jahrestag nicht aufgezogen. Die Radeberger Spielleute begannen den Tag um 11 Uhr mit einem Konzert auf dem Marktplatz von Liebertwolkwitz. Der Ort befand sich ganz in der Nähe der Schlachtschauplätze und beherbergte auf dem so genannten Monarchenhügel die Befehlsstände der europäischen Truppen.Von 14- 16 Uhr gab es dann eine historische Schlachten- Nachstellung rund um die Geschehnisse im Jahr 1813. Diese fanden auf den Grundwiesen Liebertwolkwitz statt. Für das Event reisten Darsteller aus ganz Europa an, die von Freitag an in einem Biwak, also einer Zeltstadt wie im Jahr 1813, wohnten. Die Radeberger Spielleute spielten am Ende der Gefechtsdarstellung ein Konzert und nahmen auch an einer Gedenkminute für Kriegsopfer weltweit teil.
Am Abend fand 18.30 Uhr auf dem Marktplatz Liebertwolkwitz noch eine Abschlussveranstaltung statt, die der Radeberger Spielmannszug musikalisch umrahmte. Das Publikum konnte übrigens das gesamte Wochenende lang auf eine Zeitreise ins Jahr 1813 gehen, denn auch die Innenstadt von Liebertwolkwitz und die Höfe und Märkte waren an die Zeit angepasst.
Nicht zum ersten Mal auf Napoleons Spuren
Auch bei anderen napoleonischen Veranstaltungen ist der Radeberger Spielmannszug regelmäßig zu erleben. 2014 zelebrierten er beispielsweise in Paris die Erinnerung an Napoleons Hochzeit mit Josephine. Im Jahr 2018 fuhren sie zur Gedenkveranstaltung der „Schlacht bei Lützen“. Und 2019 reiste man in Gedenken an die Schlacht bei Borodino, einer entscheidenden Schlacht auf Napoleons Russland- Feldzug 1812. Mit ihrer historischen Uniform aus dem Jahr 1810 passen sie auch optisch in die Zeit und werden immer wieder für Auftritte in historischem Kontext angefragt.