Die Spielleute heben ab: Richtung Moskau
Freitagmittag am Flughafen in Berlin: Wo sich sonst eilige Geschäftsleute und Touristen tummeln, standen gestern an die 50 Spielleute des Radeberger Spielmannszuges. Sie alle haben die Nacht wohl kaum geschlafen – und sind zeitig aufgestanden für die lang erwartete Reise nach Russland. Immerhin 7.30 Uhr rollte der Bus von der Grundschule Süd. Von nun an steht den Musikern ein abenteuerliches Wochenende im einstigen Zarenreich bevor.
Die erste Etappe der Reise bildet dabei das Dorf Borodino, das in der Nähe von Moskau liegt. Im Jahr 1812 kam es hier im Zuge der Napoleonischen Russland- Feldzüge zu einer verlustreichen Schlacht zwischen französischen und russischen Truppen. In Russland ist der erste Septembertag deswegen ein bedeutender, kriegsgeschichtlicher Feiertag, der jedes Jahr groß zelebriert wird. Ganze 40.000 Besucher erwarten die Veranstalter zu einer Reihe von Konzerten und Schlachtinszenierungen, 1000 Infanteristen und 100 Reiter in historischen Uniformen werden sich an ihnen beteiligen. Mittendrin: die Radeberger Spielleute in ihrer zeitgemäßen Bekleidung des Sächsischen Infanterieregimentes aus der Zeit um 1810. Zum ersten Mal gibt es also königlich- sächsische Uniformenröcke auf altrussischer Bühne.
Übernachtet wird übrigens ganz authentisch: Wie alle Teilnehmer der Schlachtinszenierung sind auch die Radeberger in einer Zeltstadt untergebracht. Es geht also durchaus rustikal zu, wie für einen historischen Kampfschauplatz üblich. Das weitläufige Gelände, dessen Herzstücke ein Museum und mehrere Gedenkorte für die Schlacht sind, wird dabei auch der Ort für die Veranstaltungen und Konzerte sein, an denen sich die Radeberger Spielleute beteiligen. Die Musiker, die ihr Quartier erst vor wenigen Stunden bezogen haben, sind jedenfalls schon gespannt auf die kommenden Tage in Borodino – und auf den frühen Montagmorgen, wenn die Reise von dort aus in die russische Hauptstadt Moskau weiter geht. Fortsetzung folgt…
Der Spielmannszug Radeberg in Russland
Auf Einladung des russischen Kulturministeriums reisten die Radeberger Spielleute 2019 nach Russland. Beim hiesigen Gedenken an die Schlacht von Borodino (1812) waren die Spielleute auf den Spuren Napoleons unterwegs. Dabei standen auch zahlreiche Auftritte sowie der Besuch der Hauptstadt Moskau an. Alle Berichte über die Reise finden Sie hier: